20. Mai 2025 • Aktuelles • BNN-News
Das zweite Webinar zeigte: Dorfläden können echte Zukunftsorte sein – mit regionaler Bio, klarem Konzept und Herz. Impuls von Wolfgang Gröll jetzt im Mitgliederbereich.
Nach dem erfolgreichen Auftakt der Webinarreihe „Dorfläden – ein Konzept für die Biobranche?“ ging es im zweiten Teil am 5. Mai 2025 um die Frage, wie zukunftsfähig das Konzept Dorfladen wirklich ist – und wie die Biobranche daran mitwirken kann, dass aus leerstehenden Läden wieder lebendige, lokale Versorgungszentren werden.
Zwischen Dodos, Zombies und regionaler Wertschöpfung
Wolfgang Gröll vom Bundesverband der Bürger- und Dorfläden e.V. nahm die Teilnehmenden mit auf eine Zeitreise durch die Geschichte und Herausforderungen der Dorfläden – bildhaft, provokant und praxisnah. Dorfläden, so Gröll, seien heute oft wie Dodos (ausgestorben), „Junkies“ (abhängig von externer Hilfe) oder Zombies (scheinbar lebendig, aber wirtschaftlich tot). Trotzdem – oder gerade deshalb – seien sie zentrale Bausteine für die Versorgung im ländlichen Raum. Denn: „Deutschland ist satt – aber nicht überall versorgt.“
Gröll machte deutlich, dass Dorfläden mehr sein müssen als Mini-Supermärkte. Sie sind soziale Orte, Orte der Begegnung – und mit dem richtigen Sortiment, mit guter Atmosphäre und echter Regionalität können sie echte Alternativen zu Online-Handel und Discounter-Welten sein. Bio spielt dabei eine Schlüsselrolle – vorausgesetzt, sie wird gut erklärt, gelebt und lokal eingebunden.
Strategien für den Bio-Dorfladen
Gröll betonte die Bedeutung von Sortimentsstrategie, Preisimage und Service. Wer mit „komprimiertem Kleinflächenmanagement“ arbeitet, müsse umso mehr auf Herzlichkeit, Sauberkeit und Kundenbindung setzen. Wenn Mitarbeitende freundlich sind, Produkte verständlich erklärt werden und regionale Bio-Ware ins Regal kommt, zählt für viele Kund*innen am Ende nicht mehr der Preis – sondern das Erlebnis.
Vom Großhandel bis zur Ladenkasse: Stimmen aus der Praxis
Im zweiten Teil des Webinars kamen Iris Koch von BODAN Großhandel für Naturkost und Paul Pfeiffer von Naturkost Erfurt zu Wort. Sie zeigten praxisnah, wie die Zusammenarbeit zwischen Bio-Großhandel und Dorfläden gelingen kann – aber auch, welche Stolpersteine es gibt: etwa Logistik, Schulung der Mitarbeiter*innen und die Frage, wie hochwertiges Bio in kleinen Strukturen erfolgreich verkauft werden kann.
Dorfläden & Bio: Eine Allianz für die Zukunft?
Die Diskussion im Anschluss machte deutlich: Es braucht mehr Austausch, mehr Mut zur Zusammenarbeit – und mehr Wissen darüber, wie Dorfläden als Bindeglied zwischen Bio-Produzenten und ländlicher Bevölkerung fungieren können. Lokale Versorgung darf kein nostalgisches Konzept bleiben, sondern muss als Zukunftsstrategie verstanden werden.
Die Präsentation von Wolfgang Gröll steht unseren Mitgliedern im Mitgliederbereich zur Verfügung.
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Zum Nachlesen: Rückblick auf das erste Webinar der Reihe „Dorfläden – ein Konzept für die Biobranche?“: Hier klicken.
Die Webinarreihe richtet sich an alle Handelssäulen und ist ein exklusives Angebot für BNN-Mitglieder.