Bündnis-Appell: Nein zur Deregulierung von neuer Gentechnik!

BNN, BNN.Next und weitere 137 Organisationen aus Umwelt- und Verbraucherschutz sowie ökologischer Wirtschaft appellieren: EU-Parlament und Bundesregierung müssen sich klar gegen die Deregulierung des Gentechnikrechts und zum Vorsorgeprinzip bekennen!

Im Juli 2023 hat die EU-Kommission einen Gesetzesvorschlag vorgelegt, der auf eine weitgehende Deregulierung neuer Gentechnikverfahren in der Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion abzielt. Wesentliche Standards wie das obligatorische Zulassungsverfahren mit Risikobewertung, eine umfassende Kennzeichnung, klare Koexistenzregeln und das Verursacherprinzip sollen aufgegeben werden.

Doch der Widerstand wächst: Die unterzeichnenden Organisationen lehnen den Vorschlag vehement ab, weil er die gentechnikfreie, konventionelle und ökologische Lebensmittelproduktion gefährdet, das Vorsorgeprinzip missachtet und gegen internationale Abkommen wie das Cartagena-Protokoll verstößt. Er beraubt die EU-Bürger*innen der Wahlmöglichkeit gegen Gentechnik und ignoriert somit das Interesse der Verbraucher*innen sowie Umweltbelange.

„Die breite Unterstützung zeigt, dass es hier um mehr als nur eine neue Technologie geht. Dieses starke Bündnis unterschiedlichster Verbände und gesellschaftlicher Gruppen macht deutlich, dass wir bei jedem technologischen Wandel die ökologischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Folgen sorgfältig abwägen müssen. Das Signal ist eindeutig: Das Vorsorgeprinzip muss Vorrang vor den Interessen der Agrochemie-Industrie haben“, kommentiert BNN-Geschäftsführerin Kathrin Jäckel.

Die gemeinsam formulierte Verbändeposition wird über den Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) an die zuständigen Ministerien weitergeleitet. Darüber hinaus wenden sich der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V. (AbL) und der BÖLW mit einem offenen Brief an Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir.

Verbände starten E-Mail-Beteiligungsaktion: Teilen Sie EU-Parlamentariern Ihre Meinung mit!

Jetzt aktiv mitmachen: Bioland, Demeter, IG Saatgut und Biokreis stellen ein digitales Formular bereit, mit dem Sie direkt Mails an EU-ParlamentarierInnen senden können. Jeder kritische Beitrag ist wichtig, um gegen die geplante Deregulierung der Gentechnik vorzugehen. Nutzen Sie die Chance, Ihre Meinung zu äußern und die Zukunft unserer Ernährung aktiv mitzugestalten!