Reduktion von Weichmachern

Bio-Öle glänzen durch ihren unverfälschten Geschmack und hohe Qualität. Aber sie sind besonders sensibel gegenüber Verunreinigungen, beispielsweise aus der Umwelt und aus Verpackungen, denn viele Schadstoffe lösen sich besonders gern in fettigem Milieu. Deshalb kommt der Qualitätssicherung von Bio-Speiseölen eine besondere Bedeutung zu. Dazu haben die im BNN organisierten Unternehmen eine Strategie zur Reduktion von Weichmachereinträgen in Speiseöle und –fette vereinbart. Die Strategie geht über gesetzliche Anforderungen hinaus und schafft damit ein Plus an Sicherheit für den Naturkostfachhandel und seine Kund*innen. Die Strategie wurde 2016 von Mitgliedern und Kuratorium verabschiedet und 2018 noch einmal verbessert, so dass die gewissenhafte Arbeit der Bio-Landwirt*innen in Verarbeitung und Handel fortgesetzt wird.

Ihre Ansprechpartnerin:

Sebastian Drescher

Referent Qualitätsarbeit

dreschern-bnn.de
+49 (0)30 / 847 12 24-47

Mit der Strategie wird als gute Herstellungspraxis festgelegt, dass in der gesamten Prozesskette auf Gegenstände aus Weich-PVC verzichtet wird. So wird dafür Sorge getragen, den hohen Erwartungen an Bio-Speiseöle zu entsprechen. Denn der Verzicht auf Weich-PVC stellt die wirksamste Strategie zur Vermeidung von Weichmachereinträgen dar. Einige Weichmacher können auch über die allgemeine Umweltkontamination eingetragen werden, jedoch zu deutlich niedrigeren Gehalten als durch den Kontakt mit Weich-PVC. Der Weich-PVC-Verzicht geht über die rechtlichen Vorgaben hinaus, da das allgemeine Lebensmittelrecht kein Weich-PVC-Verbot vorsieht.

Für die Phthalat- und Adipat-Weichmacher wurden Richtwerte vereinbart, oberhalb derer die pflanzlichen Speiseöle und –fette nicht mehr für den Naturkostfachhandel gehandelt werden. Für alle Weichmacher bietet das BNN-Monitoring Trockensortiment zudem die Voraussetzungen für eine Datensammlung, die bei der Weiterentwicklung des Perzentikonzept zum Tragen kommt. So wird ein kontinuierlicher Prozess der Minimierung angestoßen, indem die höchsten Nachweise recherchiert und abgestellt werden, um sich im nächsten Schritt den nächst niedrigeren Nachweisen zuzuwenden. Dabei werden alle für Weich-PVC gebräuchlichen Weichmacher, nicht nur die im verabschiedeten Dokument mit Richtwerten geregelten betrachtet.