01. September 2022 • Aktuelles
Im vergangenen Jahr wurden im BNN-Monitoring insgesamt 798 Proben auf Pestizide und Kontaminanten untersucht. 77,7 Prozent der Proben waren unauffällig.
Gemeinsam für bessere Lebensmittel: Um Bio-Erzeugnisse noch sicherer zu machen, haben sich 2003 rund 30 Großhandels- und Importunternehmen der Naturkostbranche zusammengeschlossen, um unternehmensübergreifende und koordinierte Analysen zu Pestiziden und anderen Wirkstoffen durchführen zu lassen. In dem vom BNN initiierten und koordinierten Monitoring für Obst und Gemüse im Naturkosthandel engagieren sich diese Unternehmen seit nunmehr fast 20 Jahren für eine unternehmensübergreifende Qualitätssicherung – dies ist weltweit einmalig.
Im vergangenen Jahr wurden im BNN-Monitoring insgesamt 798 Proben auf Pestizide und Kontaminanten untersucht. Mit einem Anteil von 77,7 Prozent waren dabei 620 Proben ohne Befund – der weitüberwiegende Teil der Analysen also. In der Tendenz der letzten Jahre nehmen aber die Wirkstoffnachweise auch im Biobereich – vor allem im Spurenbereich – zu.
Der Spitzenreiter bei den unerwünschten Wirkstoffen ist – wie schon in den Jahren zuvor – abermals die Phosphonsäure. In den 178 Proben, in denen Rückstände nachgewiesen wurden, war in 87 Fällen dafür Phosphonsäure verantwortlich. Mehrfach auffällig waren auch die Pflanzenschutzmittel Acetamiprid, Chlorat, Chlorpyrifos, Fludioxonil,
Fluopyram und Prosulfocarb sowie der Desinfektionswirkstoff BAC. Bezogen auf die Gesamtmenge der Proben lag in 51 Fällen eine Überschreitung des BNN-Orientierungswerts vor, dreimal wurde sogar der gesetzliche Rückstandshöchstgehalt überschritten.
Die insgesamt guten Ergebnisse im Biobereich bestätigt auch der aktuelle Bericht aus dem Ökomonitoring Baden-Württemberg, das regelmäßig Bio-Lebensmittel wie auch konventionell erzeugte Lebensmittel untersucht. Sie stellten erneut fest, dass Bio-Lebensmittel deutlich weniger mit Rückständen belastet sind als konventionelle. Die seltenen Nachweise bei Bio lagen überwiegend im Spurenbereich und damit deutlich unterhalb der Konzentration, die nach einer Pestizid-Anwendung im Erntegut festgestellt werden kann. Der mittlere Pestizid-Rückstandsgehalt der ökologischen Obst- und Gemüseproben liegt seit Jahren konstant niedrig bei 0,002 Milligramm pro Kilogramm. Konventionelles Obst und Gemüse hingegen enthielt rund zweihundert Mal mehr Rückstände, im Mittel 0,40 Milligramm pro Kilogramm.