Einordnung der GfK-Zahlen zur Umsatzentwicklung des Bio-Fachhandels

04. April 2023 Aktuelles Stellungnahme

© BNN

Anlässlich des von der GfK veröffentlichten Beitrags „Quo Vadis Bio? Consumer Index 02/2023 (März 2023) finden Sie im Folgenden ein Statement von Kathrin Jäckel, Geschäftsführerin des Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN) e.V.

Worum geht es?

Die GfK hat bestätigt, dass trotz schwieriger Bedingungen im Jahr 2022 die meisten Kund*innen dem Naturkostfachhandel in 2022 treu geblieben sind. Besonders die flächenmäßig kleinen Bioläden konnten ihre Stammkunden halten, obwohl dies in 2022 preisbewusster eingekauft haben.[1] Aber der BNN kommt zu einem anderen Ergebnis als die GfK, was den Umsatzrückgang der Bio-Supermärkte und Naturkostläden im Jahr 2022 betrifft. Der BNN geht von einem Umsatzrückgang von 12,3 Prozent aus, während die GfK 18,3 Prozent berichtet hat.

Wie kommt es zu diesen unterschiedlichen Ergebnissen?

„Die von der GfK veröffentlichten Umsatzzahlen basieren auf der Umfrage von Einkaufsgewohnheiten von Verbraucher*innen. Diese Methode birgt einige statistische Unsicherheiten, die zu Ungenauigkeiten führen können. Die Teilnehmer*innen des GfK-Consumer-Panels sind eher preisbewusste Verbraucher*innen, die nicht die klassische Bio-Käufergruppe repräsentieren. Daher liegt es nahe, dass die Bio-Fachhandelskunden im GfK-Panel deutlich unterrepräsentiert sind. Eine anschließende Hochrechnung verzerrt daher das Bild, wenn das Panel gerade die wichtigste Käufergruppe für den Fachhandel nicht angemessen abbildet.

Die Umsatzergebnisse, die der BNN veröffentlicht, stammen u.a. vom Umsatzbarometer des BioVerlags (Klaus Braun Kommunikationsberatung) und dem Marktforschungsinstitut BioVista GmbH. Die Erhebungen basieren auf der monatlichen Auswertung von Bons, übertragenen Umsatzzahlen und Scannerkassendaten, die teilweise durch Schnittstellen direkt vom Kassensystem des Ladens übertragen und anonymisiert ausgewertet werden. Diese direkten Umsatzerhebungen sind daher deutlich genauer und umfassender als die erhobenen Daten, die aus Verbraucher*innen-Befragungen stammen."


[1]BNN-Pressemitteilung vom 09.03.23 „Trotz Rekordinflation: Kunden bleiben Bio-Fachhandel 2022 treu“