09. Mai 2023 • Aktuelles
Tag der Kitaverpflegung: Mehr Bio in Kitas unterstützt eine gesündere und nachhaltigere Ernährung. Damit das Vorhaben gelingt, müssen bestehende Netzwerke wie die Vernetzungsstellen Kitaverpflegung stärker eingebunden werden, wenn es um Beratung und Informationen zur Umstellung auf Bio geht.
In Deutschland setzen sich auf allen politischen Ebenen mittlerweile zahlreiche Akteurinnen und Akteure sowie Initiativen dafür ein, den Anteil von Bio-Produkten in der Außer-Haus-Verpflegung (AHV) zu erhöhen. Diese Entwicklung hat auch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) erkannt und möchte durch verschiedene Maßnahmen stärker Akzente setzen, insbesondere im Bereich der öffentlichen Kantinen. Der Verpflegung von Kindern in den Kindertagesstätten kann hier eine Schlüsselrolle zukommen.
Mit Beratung und Information ist mehr Bio in Kitas möglich
„Eltern wollen, dass ihre Kinder in der Kita eine vollwertige und gesunde Verpflegung bekommen“, sagt BNN-Geschäftsführerin Kathrin Jäckel: „Wenn wir den Bio-Anteil in Kitas erhöhen, können wir nicht nur diesen Wünschen entsprechen, sondern auch für eine insgesamt nachhaltigere Verpflegung in der Gemeinschaftsverpflegung sorgen.“
Deshalb ist es nach Auffassung des BNN wichtig, Küchen bei der Einführung sowie der Ausweitung des Bio-Angebotes durch Beratung und Informationen zu unterstützen. Und auch bei den Kontrollkosten sollten Küchen finanziell unterstützt werden. „Bio kann kostengünstig in den Speiseplan integriert werden, wenn das nötige Wissen beim Küchenpersonal vorhanden ist. Das zeigt uns das Beispiel Dänemark, wo der Bio-Anteil in Gemeinschaftsküchen erheblich höher liegt als hierzulande. Die dänische Strategie hat von Anfang an auf Qualifizierungsmaßnamen gesetzt, um frische und wenig verarbeitete Bio-Lebensmittel kostengünstig in die Kitaverpflegung zu bringen“, so Jäckel.
Mit punktgenauer Beratung kann das erklärte Ziel, Kindern aus allen sozialen Schichten in Deutschland eine gute und gesunde Ernährung zu gewährleisten, erreicht werden: „Und dabei können durch den richtigen Mix an saisonalen und regionalen Bio-Lebensmitteln auch noch Klima und Biodiversität gefördert werden. Eine Win-Win-Situation für alle Seiten. Wichtig ist deshalb, dass vorhandene Netzwerke und Initiativen stärker eingebunden werden, um einen zielführenden Informationsfluss zu ermöglichen,“ empfiehlt Kathrin Jäckel. Demzufolge ließen sich auch die unterschiedlichen „Vernetzungsstellen Kitaverpflegung“ in den Bundesländern stärker einbinden.
Stärkere Einbindung der Vernetzungsstellen Kitaverpflegung
Die Vernetzungsstellen für Kitaverpflegung fungieren als wichtige Anlaufstellen für die Akteure rund um Tageseinrichtungen für Kinder. Hier werden nicht nur Informationen und Beratungen angeboten, sondern auch Vernetzungsmöglichkeiten geschaffen und Qualifizierungsmaßnahmen bereitgestellt. Sie beraten zum Beispiel zur Prozessorganisation, zur Erstellung eines Verpflegungskonzeptes, zur Auftragsvergabe für Verpflegungsleistungen und bieten Ernährungsbildung an.
„Das Nationale Qualitätszentrum für Ernährung in Kita und Schule (NQZ) sowie die Vernetzungsstellen Kitaverpflegung in den Bundesländern verfügen über ein geeignetes Beziehungsnetzwerk, um stärker über Bio in der Verpflegung zu informieren“, merkt Kathrin Jäckel an: „Außerdem bringen die Netzwerke viel Erfahrung bei der Ernährungsbildung mit, um Kindern über die Bedeutung von Lebensmitteln in unserem Alltag aufzuklären.“
Bio-Großhändler liefern verlässlich das regionale Bio-Vollsortiment
Früher war es schwierig ein Bio-Vollsortiment für die Großküche zu bekommen. Mittlerweile hat sich der regionale Bio-Großhandel mit seinem umfangreichen Bioangebot aber sehr gut aufgestellt. Die Vorteile liegen für Großküchen auf der Hand: Ökologische Lebensmittel auf der Region reduzieren Lieferwege und schaffen eine vertrauensvolle Nähe zu den Lieferant*innen. Außerdem verfügt der regionale Bio-Großhandel bereits über verlässliche Netzwerke mit Verarbeitungsunternehmen, so dass auch verarbeitete Bio-Lebensmittel in den gewünschten Mengen und Gebindegrößen geliefert werden können.
Bio-Label soll zukünftig den Bioanteil in Kantinen und Mensen zeigen
„Wir begrüßen den Verordnungsentwurf des Bundesministeriums, ein Öko-Label für die Gastronomie einzuführen. Hier hat sich die Politik zurecht an einem dänischen Erfolgsmodell orientiert. So kann es weitergehen! Mehr Transparenz bei der Darstellung des Bio-Anteils hilft auch der Kitaverpflegung“, fasst Kathrin Jäckel abschließend zusammen.